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Glockenruf

Sie sind akustisch aus unserer Ortsmitte nicht wegzudenken. Sie waren schon immer da und bedeuten für manch einen Tradition und Heimatverbundenheit, vielen spenden sie auch Trost und bringen Nähe zu Gott und der Gemeinde. Die Rede ist natürlich - von unseren Kirchturmglocken!

Haben Sie gewusst, dass wir eine echte Antiquität in unserem Kirchturm hängen haben? Unsere älteste und gleichzeitig größte und mit stolzen 750 kg schwerste Glocke wurde im Jahr 1572 gegossen. Die allererste Glocke in unserm Kirchturm, die als „Schulglocke“ bezeichnet wurde, zersprang im Jahre 1901 während des Läutens und wurde daraufhin umgegossen. Zusammen mit zwei anderen, ebenfalls 1901 angeschafften Glocken, musste sie dann im 2. Weltkrieg abgeliefert werden. Zurück blieb nur die „Große Alte Glocke“, die erst lange nach dem Krieg, im Dezember 1951, durch die heute noch vorhandene „Wehrglocke“ ergänzt wurde, die immerhin noch 440 kg auf die Waage bringt. Im Oktober 1959 erhielten diese beiden dann noch zwei „kleine“ Schwestern, nämlich die 310 kg schwere „Vater-Unser-Glocke“ und die 240 kg schwere „Totenglocke“. Gleichzeitig wurde ein elektrisches Läutewerk installiert und die Glocken auf das „Tedeum“ abgestimmt (fis´/a´/h´/d´´).

Der damalige Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde beschloss die Läuteordnung, die mit kleinen Änderungen noch heute gültig ist.

An Wochentagen: 11.00 Uhr Mittagsläuten
Montag bis Freitag: 17.00 Uhr Feierabendläuten und 19.00 Abendläuten
Samstag: 18.00 Uhr Sonntag einläuten.

Wer samstags genau hinhört, der kann erkennen, ob wir uns in der Passions- oder Adventszeit befinden, da in diesen Zeiten des Kirchenjahres nur ein Teil der Glocken den Sonntag einläuten.

Sonntags ertönt der Ruf zum Gottesdienst – damit ihn auch bestimmt jeder hört - gleich dreimal, nämlich eine Stunde, eine halbe Stunde und 10 Minuten vor dem Gottesdienst.

Zu anderen Gottesdiensten, z.B. an Gründonnerstag oder zu Trauungen ertönt der Ruf nur einmal, nämlich 10 Minuten vor Beginn.

Jeder, der in Nieder-Ramstadt schon einmal Silvester gefeiert hat, weiß, dass pünktlich um 0.00 Uhr am 1. Januar unsere Glocken, begleitet von den Glocken aller anderen Kirchtürme, das neue Jahr einläuten.

Eine Besonderheit gibt es noch in der Weihnachtsnacht: um 04.00 Uhr früh an jedem 25. Dezember wird durch das Läuten der Glocken an die Geburt Jesu erinnert. Dieser Brauch wird in vielen Gemeinden erhalten, wobei die Festsetzung der genauen Uhrzeit vom jeweiligen Kirchenvorstand bestimmt wird.

Wenn Sie unsere kleinste Glocke morgens um 10.00 Uhr hören, dann wissen Sie, dass ein Mitglied unserer Gemeinde verstorben ist. Auch der Gang zum Grab während der Beisetzung wird von unserer Totenglocke begleitet. Nachdem im Jahr 2011 eine Fernsteuerung eingebaut wurde, kann die Glocke direkt vom Friedhof angesteuert werden. Seitdem wird auch bei Beisetzungen katholischer Mitbürger der Gang zum Grab durch ein Läuten vom Kirchturm herunter begleitet.

Fragen Sie sich manchmal, warum die Glocken auch zu ganz ungeraden Uhrzeiten läuten? Dann findet in unserer Kirche sicher gerade ein Gottesdienst statt.

Die Glocken teilen es jedem, der nicht am Gottesdienst teilnimmt mit, wenn die Gemeinde das Vaterunser anstimmt, in der Osternacht der Auferstehung Jesu gedenkt, im Konfirmationsgottesdienst unsere Konfirmanden eingesegnet und am Ewigkeitssonntag die Verstorbenen vorgelesen werden. Wenn Sie krank sind und nicht zum Gottesdienst kommen können, dann machen Sie doch einfach mal das Fenster auf – Sie werden die Nähe zur Kirche und zu Gott spüren – und hören! A. Alexander Glockenklang Nachdem Sie sich informiert haben, wann und aus welchem Grund die Glocken unserer Kirche läuten, dürfen wir Sie einladen, zusammen mit Herrn Bernhard Meier den Kirchturm zu besteigen und dem Glockenspiel zuzusehen. Er hat es für Sie in zwei Videoclips aufgezeichnet. Die "Große Alte Glocke" lädt zum Gottesdienst ein. Das volle Geläut in Aktion. Bitte achten Sie zu Beginn des Glockenspiels auf den am Rand der "Großen Alten Glocke" rechts unten niederfallenden kleinen Hammer. Er schlägt die Uhrzeit und das sehr genau; denn gesteuert wird er von den Zeitsignalen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Angelika Alexander 

Die "Große alte Glocke" lädt zum Gottesdienst ein

Das volle Geläut in Aktion. Bitte achten Sie zu Beginn des Glockenspiels auf den am Rand der "Großen Alten Glocke" rechts unten niederfallenden kleinen Hammer. Er schlägt die Uhrzeit und das sehr genau; denn gesteuert wird er von den Zeitsignalen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig

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